Kultur frei Haus

Wir haben diesen Blog im März 2020 ins Leben gerufen. Unter den Schlagwörtern „Kommst du nicht zur Kultur, kommt die Kultur zu dir!“ war es unsere Intention, künstlerische Impressionen auch in einer Zeit des sozialen Abstandes zugänglich zu machen – im digitalen Raum, der den Austausch ohne physischen Kontakt ermöglicht. Die positive Resonanz zu diesem Projekt hat selbst uns überrascht und das deutliche Zeichen gesetzt, dass der Blog auch weiterhin eine Existenzberechtigung hat: Als Plattform, die interessierten Menschen neue Sichtweisen und Ansätze ungezwungen näher bringt – und das, wie in der digitalen Welt gewohnt, orts- und zeitunabhängig.  Wir werden hier also auch weiterhin Beiträge von Künstlerinnen und Künstlern veröffentlichen: Von Texten zu Themen,Projekten und/oder Initiativen über Videos bis zu Anleitungen und Audio-Dateien – es gibt unbegrenzte Möglichkeiten sich auszudrücken.
So vielfältig der Kulturbereich ist, so vielfältig soll auch dieser Blog sein.

Bisherige Beiträge

Barbara Höller: Interferenzen

Der Begriff Interferenz ist dem Bereich der Physik und Technik entnommen und fungiert als Metapher für einen kulturellen Prozess, den ich als Überlagerung bezeichnen möchte. Die lateinische Präposition bedeutet dabei ein Dazwischen, dass die verschiedenen elemente reziprok, wechselseitig miteinander verbindet. (Wolfgang Müller Funk)   Moiree 01, 2016, indian ink on cardboard, 70 x 70 cm …

Petra Paul: Zeitgeist

Statt im Restmüll schwimmen die aufgrund der Corona-Pandemie verwendeten Masken inzwischen auch in den Meeren und zerstören Umwelt, Lebensräume und Ökosysteme. Diesem Meeresmüll begegnen wir wiederum am Strand und er verteilt sich in den Polarregionen bis hin zur Tiefsee. Unser Müll ist inzwischen vom Weltraum aus zu erkennen. Die Masken verdeutlichen, wie schnell ein von …

Brigitte Mikl Bruckner: Serie „Vor Ort“ (und Texte)

In der Ruhe liegt die Kraft Ich suchte sie, hatte Angst vor ihr und jetzt hab ich sie verordnet bekommen – die Ruhe. Das Verlangen, nach Beständigkeit gepaart mit Kraft – die Ausdauer. Wochen brauchte es um Klarheit zu empfinden, wenig Impuls von außen. Meine Sinnlichkeit darf werken, der aufgewühlte Zustand der Zersträuung ist vorbei. …

Julia Dorninger: Dialogues – Wieviel Realität braucht Vergangenheit?

In diesem investigativen fortlaufenden Projekt hinterfrage ich die Auswirkungen der Medien auf unsere Wahrnehmung und unsere Emotionen. Die Bilderflut der Gegenwart gibt eine sehr schnelle Rezeption vor, und Bildinhalte können in Sekunden digital verändert werden. Der Betrachter wird durch starke Signale, durch visuell einfach erfassbare, plakative, farbige Bilder eingefangen, wobei diese spezifisch ausgerichteten Informationen keine …

Barbara Salaun: You are not alone (Film, Konfuzius-Institut-Wien)

  Das Konfuzius – Institut in Wien hat in der Serie „You are not alone“ einen neuen Film über Barbara Salaun veröffentlicht: Das künstlerische Oeuvre visualisiert und verbindet die scheinbar gegensätzlichen Herangehensweisen und Verfahren der verschiedenen Kunstrichtungen, der Film zeigt ausgewählte Druckgraphiken aus der Serie „Konfuzius sprach“.   Noch abrufbar: Das virtuelle Konzert der Wiener …

Thomas Laubenberger-Pletzer: Talk to me

Mit seiner Konzentration auf die ausschließliche Verwendung der Linie in seinen Arbeiten – sei es in den Werkserien der schrift- bilder, konstruktionen oder umrissen – entwickelt Thomas Laubenberger-Pletzer seine eigene Ästhetik der Reduktion auf das Wesentliche und einem Negieren von Nebensächlichem, das den Blick auf die elementare Form verschließen könnte. Die Linie, als eine Verbindung …

Eva Gebetsroither: Die Kunst des Scheiterns (Text)

Scheitern tut man nicht gerne. Fehler machen auch nicht. Es fehlt etwas, ein Teil des großen Ganzen ist fehlerhaft, etwas rottet dahin, die Erde ist nicht sauber, sie ist dreckig. Dreckig ist nicht gut, weil fehlerhaft. Die Käfer, bugs, wühlen im Dreck. Sie schaffen es riesige Computer zum Absturz zu bringen. Nein, Dreck, Kaputt, fehlerhaft, …

Josef Mikl: Nestroy – Häuptling Abendwind

Häuptling Abendwind mit Biberhahn und Bär Arthur, 1997-98, Öl auf Leinwand, 200 x 200 cm   Johann Nestroy war einer der österreichischen Autoren, die Josef Mikl sehr verehrte. Das Konzept für seinen größten Auftrag, die Ausgestaltung des Großen Redoutensaales, basierte auf den Werken von Karl Kraus, Johann Nestroy, Ferdinand Raimund und Elias Canetti. Seine Auseinandersetzung …