Die vielfältigen Fotografien zeigen mit dem Nordbahnviertel, dem Gelände des ehemaligen Nordwestbahnhofs und der Seestadt Aspern zum einen verschiedene Stadtentwicklungsgebiete und sind zum anderen auch technisch, thematisch und von der Art ihrer Präsentation her vielfältig:
Dass Kunst nicht unbedingt planbar ist, sondern auch aus Zufällen entstehen kann, haben die Jugendlichen in diesem Projekt ebenso gelernt wie etwa Perspektiven zu fotografieren. „Das war am Anfang schwer, doch irgendwann haben wir ein Gespür für das Fotografieren von Landschaften entwickelt, das so ganz anders ist als die Arbeit im Studio“, erzählt Trung Nguyen. Sein Bild von einer U-Bahn, die über eine Brachfläche der noch im Entstehen befindlichen Seestadt Aspern fährt, zeigt die Konkurrenz zwischen der wachsenden Stadtstruktur in Form der die Landschaft durchschneidenden U-Bahn-Trasse und der wachsenden Natur, die sich in Gestalt mit einer unscharfen Gräserblüte im Vordergrund zu behaupten versucht – ein Kampf, der zumindest hier vermutlich zu Ungunsten der Natur ausgehen wird.
„Ich bin begeistert, wie toll ihr das gemacht hat”, lobte die österreichische Fotografin Elfie Semotan bei der Vernissage: „Die Fotos sind nicht nur sehr schön, sondern auch sehr schön zusammengestellt und aufgehängt.” Indem sie die Lehrlinge vor Beginn ihrer Arbeit durch ihre eigene Ausstellung in der Kunsthalle geführt hatte, gab sie entscheidende Impulse, hat sie in der Schau mit dem Titel „No Feeling ist Final” doch den Charakter der vielschichtigen Stadt Skopje in einer Fotoserie festgehalten. Weil sich beide Ausstellungen nur durch eine Ebene voneinander getrennt in einem Saal befinden, korrespondieren ihre Eindrücke von der nordmazedonischen Stadt nun auf spannende Weise mit denen der Lehrlinge von Wien.