Die Sonne suchen
und
sich dem Schatten stellen.
Hunger
nach Leben –
ungesättigt noch immer –
getrieben von Sehnsucht nach
Liebe
FRESSPHILOSOPHIE
Nein, Weizen fress ich nicht!
Der macht süchtig,
verklebt Adern,
verursacht Druck im Kopf.
Mangelerscheinungen prognostiziert!
Nein, Fleisch fress ich nicht!
Das erhöht Cholesterin,
ist ein Verbrechen
unter des Menschen Würde.
Mangelerscheinungen prognostiziert!
Nein, Süßes fress ich nicht!
Das macht fett,
verursacht Bauchschmerzen,
lässt Zähne verkümmern.
Mangelerscheinungen prognostiziert!
Gib uns den Weizen, den du nicht fressen willst!
Gib uns das Fleisch, das du nicht fressen willst!
Gib uns den Zucker, den du nicht fressen willst!
Unsere Mägen
jaulen auf vor Schmerzen.
Unsere Muskeln
versagen uns ihren Dienst.
Unsere Köpfe sind leer.
In ihnen nistet
nur ein Gedanke:
HUNGER!
Mangelerscheinungen diagnostiziert!
DER ÜBER MÄUSE SINNIERENDE WOHNUNGSKATER
„Maus“
hat sie gesagt.
„Fang dir
doch eine!“
hat sie gesagt,
meine über alles
geliebte Frau.
Miau!
Dabei wollt
ich doch nur
ein Stück Wurst
von ihr,
meiner geliebten Frau.
Miau!
Maus – noch nie gehört!
klingt komisch,
klingt spannend,
klingt wow.
Miau!
Anstrengend ist es
nachzudenken,
das macht hungrig,
ich will eine Wurst,
geliebte Frau.
Miau!
Doch die Küche ist zu.
„Fang dir
doch
eine Maus! „
Aber wo find ich die?
Hängt sie von der Decke?
Trippelt sie durchs Zimmer?
Zwickt sie mich gleich in den Schwanz?
Au!
Miau!
Heda Maus,
wo bist du?
Ach, was soll’s,
ich will nicht mehr,
bin müde
vom Denken,
bin müde
vom Schauen.
Ich leg mich aufs Ohr
so grau.
Miau!
Und am Abend
stellt mein Futter
an den gewohnten Platz
meine geliebte Frau.
Miau!
SCHATTENMUSIK
Im Mondlicht
tanzen Kater
über Dächer.
Ihre Schatten
Fließt unruhig
über Schornstein und Mauer,
ihr Lied umschmeichelt
der Kätzin Ohr.
Sie erhebt ihren Diskant
zum Duett
mit dem Sänger,
dessen Schatten und Stimme
sie am meisten entzücken.
SUCHBILD
Sitzt eine weiße Katze vor einem zugeschneiten Mausloch…
SCH(N)EE
Auf einmal ist es Winter
auch in der großen Stadt.
Schneeflocken legen sich leise
auf Autos, Dächer und Bäume.
Laut scharrt eine Schaufel
über den verschneiten Weg.
Fremd klingt das Geräusch
in der schneegedämpften Stadt.
Waltraud Zechmeister
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Aufführungsort. Theater Center Forum / Forum I Porzellangasse 50. 1090 Wien. Aufführungen am. 14. – 18.- September, jeweils um 19.30. Karten unter 01/3104646 www.theaterverein-vorhang-auf.com |