Ina Loitzl: CUTOUTS

CUTOUTS – The medium is the message (Marshall McLuhan)

Videos, Installationen, Performances, CUTOUTS und textile Arbeiten sind nur einige der Schlagworte, die die Techniken der vielseitigen Künstlerin Ina Loitzl subsumieren. Sie inszeniert und konzipiert hinsichtlich ihrer gewünschten und zu übermittelnden Botschaft im Sinne von Marshall McLuhans Aussage „The medium is the message“ indem sie die unterschiedlichsten Techniken etwa als Animationsfilm, Stickbild, Collage oder Kleidungsstück gekonnt anwendet oder in sich kombiniert.

Videos, installations, performances, CUTOUTS and textile works are just some of the keywords that subsume the techniques of the versatile artist Ina Loitzl. She stages and conceives with regard to her desired message and the message to be conveyed in the sense of Marshall McLuhan’s statement „The medium is the message“ by skillfully applying or combining the most diverse techniques, for example as an animated film, embroidery picture, collage or garment.

Schon seit einigen Jahren begleitet Ina Loitzl die Technik des CUTOUTS, die sie in verschiedensten Ausprägungen und Realisierungen im Hinblick auf ihre erhoffte künstlerische Deutung einsetzt. Beispielsweise lässt sie auf Wänden florale Muster in fragilen Formen ranken, erobert somit den Raum in noch größerem Ausmaß als es ein kleineres Objekt vermag und intensiviert die Bildaussage als integralen Teil des Lebens- und Arbeitsraumes des Betrachtenden.

For several years now, Ina Loitzl has accompanied the technique of CUTOUTS, which she uses in the most diverse forms and realizations with regard to her hoped-for artistic interpretation. For example, she lets floral patterns entwine in fragile forms on walls, thus conquering the space to an even greater extent than a smaller object would be able to and intensifying the image statement as an integral part of the living and working space of the viewer.

In dessen privaten Bereich dringt die Künstlerin stärker ein, wenn diese eine von ihr gestaltete Brosche sich an die Kleidung heften bzw. sich einen Schal um den Hals binden und ihnen somit ein CUTOUT nicht nur auf gedanklicher Ebene beim Betrachten des Kunstwerkes begegnet, sondern auch aufgrund des Tragens Teil ihrer Persönlichkeit werden.

The artist penetrates more deeply into their private sphere when they pin a brooch designed by her to their clothing or tie a scarf around their necks and thus encounter a CUTOUT not only on a mental level when viewing the work of art, but also become part of their personality by virtue of wearing it.

In ihrer Bildaussage subtil sind jene CUTOUTS, in denen die Künstlerin anhand der Grundstrukturen weiblicher Genitalien runde, gewundene Muster und sich verästelnde Formen in die Materialien schneidet. Auf den ersten Blick ist der Ausgangspunkt meist nicht offensichtlich und manches Mal verschleiert die Künstlerin die wahren Beweggründe, wenn sie die Arbeiten mit „Blüte“, „Ovaleske“ oder etwa mit „Schwarze Orchidee“ betitelt. Interessanterweise offenbart Ina Loitzl immer wieder den Ort der Entstehung durch Ergänzungen im Werknamen, wie etwa bei  „Schönbrunner Blüte“ oder „Blüte Miramar“  und manifestiert so die Besonderheit und Inspiration der räumlichen Position.

Subtle in their pictorial message are those CUTOUTS in which the artist uses the basic structures of female genitalia to cut round, sinuous patterns and branching forms into the materials. At first glance, the starting point is usually not obvious, and sometimes the artist obscures the true motives when she titles the works „Blossom,“ „Ovalesque,“ or „Black Orchid,“ for example. Interestingly, Ina Loitzl always reveals the place of origin by additions to the work name, as in „Schönbrunner Blüte“ or „Blüte Miramar“, thus manifesting the specificity and inspiration of the spatial position.

 

Ein essentieller Bestandteil der Kunstwerke ist die Haptik der verwendeten Materialien, die auch als Medium für den Transport der Aussage eines weiblich und intimen Bildes eingesetzt werden. So verwendet die Künstlerin sorgsam ausgewählte, unterschiedlichste Papiere – manches Mal weisen diese bereits eine Strukturierung auf – greift auf Leder und das sehr starke Buchbinderpapier und – leinen als oberste und abschließende Schicht zurück.

Diese sollen die darunterliegenden, oft in der Farbigkeit heller nuancierten Schichten, als Abschluss  und formgebende Struktur bedecken.

An essential component of the artworks is the feel of the materials used, which are also used as a medium for transporting the message of a feminine and intimate image. Thus, the artist uses carefully selected, diverse papers – some times these already have a structuring – resorts to leather and the very strong bookbinding paper and linen as the top and final layer.

These are intended to cover the underlying layers, which often have lighter nuances in color, as a finish and form-giving structure.

Sehr fragil und doch in ihrer Aussage sehr deutlich finden sich CUTOUTS, die die Künstlerin selbst mit „Papierobjekt“ beschreibt. Aus vielen Schichten Papier entwickelt sie in diesen Objekten eine Dreidimensionalität, die weit in den Bildraum reicht. Das Einfangen und Begrenzen mit Hilfe der schützenden, sie umgebenden Acrylglasvitrine, evoziert so den skulpturalen Charakter.

Very fragile and yet very clear in their statement are found CUTOUTS, which the artist herself describes as „paper object“. From many layers of paper, she develops in these objects a three-dimensionality that extends far into the pictorial space. The capturing and limiting with the help of the protective acrylic glass showcase surrounding them, thus evokes the sculptural character.

Eine Verschmelzung der unterschiedlichen künstlerischen Techniken bilden Arbeiten wie „St. Kazian Blüte“, wo zart geschnittene cutouts den Hintergrund einer textilen Ausformung einer floralisierten Vulva werden. Die Künstlerin kombiniert in ihren konzeptualen Kunstwerken verschiedenste Techniken und Materialien, um eine größtmögliche Wirkung zu erzielen und ihre Schilderung eines positiven, weiblichen und intimen Bildes – fernab jeglicher Pornographie – an die Betrachterin und den Betrachter mit dem entsprechendem Medium zu kommunizieren.

A fusion of different artistic techniques form works such as „St. Kazian Blossom“, where delicately cut cutouts become the backdrop of a textile molding of a floralized vulva. In her conceptual artworks, the artist combines a wide variety of techniques and materials to achieve the greatest possible effect and to communicate her depiction of a positive, feminine and intimate image – far from any pornography – to the viewer using the appropriate medium.

Link zur homepage der Künstlerin:
www.inaloitzl.net

Katalog: Ina Loitzl COUTOUTS, 2019 (mit Texten von Ina Loitzl „Frausein“, Anabel Roque Rodriguez „Ina Loitzls CUTOUTS – Eine Geschichte der Hysterie und der Akt als Frau Raum einzunehmen“, Gabriele Baumgartner CUTOUTS – The Medium is the message (Marshall McLuhan), Silvia Kro „hairytales“)

Das filmische Portrait über die Künstlerin entstand in ihrem Atelier in Wien und blickt hinter die Kulissen ihrer vielseitigen und vielschichten Arbeitsweise und Intention.

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