Franziska Bauer: aus „Max Mustermann und Lieschen Müller“

Photovoltaik

Der Max, der ist im Herzen grün.
Atomkraftwerke mag er nicht.
Traut nicht mehr Kohle, Gas, Benzin.
Doch glaubt er, wie man ihm verspricht,
solare Technik sei der Clou.
Drum wartet er nicht länger zu –
er kauft fürs Dach Solarmodule
und hofft, sein Beispiel mache Schule.

Voll Stolz betrachtet er sodann
des schwarzen Wunderwerkes Pracht
auf seinem Dach. Was das so kann!

Wenn jetzt am Tag die Sonne lacht,
erzeugen die Module Strom,
nachhaltig, kostenfrei und sauber,
sodass selbst Georg Simon Ohm
gestaunt hätt’. Förmlich wie durch Zauber
wird Licht zum Quell von Energie.

Ob Max das glücklich macht? Und wie!

(Aus dem Zyklus „Max Mustermann und Lieschen Müller“), Großhöflein, 15.7.2015

 

Der Windpark

Mit Freude sieht Max Mustermann
den neuen Windpark nebenan.
Sein Nachbar aber meint empört,
dass so etwas sich nicht gehört.
Die ganze Landschaft sei verschandelt.

Max meint, wenn sich’s um Windkraft handelt,
sei das kein gutes Argument.
Denn wer die Faktenlage kennt,
der weiß, wir stecken in der Krise,
und Strom aus Wind heißt die Devise!

Wie man besagter Krise trutzt?

Am besten durch konkrete Taten.
Wer Kraft und Gunst des Windes nutzt,
ist diesbezüglich gut beraten.
Und weil’s bis jetzt nicht richtig lief
mit Treibhausgasen, Klimawandel,
Atomkraftpannen, Rohstoffhandel,
versuchen wir’s alternativ.
Denn so ein windbetrieb’ner Park
schafft Arbeitsplätze, macht autark,
ist sicher, umweltfreundlich, sauber,
erzeugt den Strom fast wie durch Zauber,
und hat sich, wie es sich gebührt,
nach kurzer Zeit amortisiert.
Stromproduktion auf diesem Wege
ist anderorten gang und gäbe.
Die Windkraft machte Dänemark
zur Hälfte energieautark

Der Nachbar staunt. Der Max hat recht!
Es ist vielleicht – genaugenommen –
der neue Windpark gar nicht schlecht?

Max sagt: „Gut, dass du draufgekommen.“

(Aus dem Zyklus „Max Mustermann und Lieschen Müller“) Großhöflein, 14.8.2016

 

Max Mustermann und Lieschen Müller, heitere Verse mit Illustrationen von Elisabeth Denner, Apollon Tempel Verlag, München 2018, ISBN-13: 978-3981876840