Cornelia Funovich und Charlotte Leschanowsky: Wie Technologie Menschen berührt | How technology touches people (ipcenter, e-learning projects)

(Hinweis der e-learning Redaktion: digitale Kunst ist ausgenommen) | (Note from the e-learning editors: digital art is excluded)

 

Ziel: die Wahrnehmung zu unterstützen, Sinne zu schärfen und Verständnis aufzubauen.

Aim: to support perception, sharpen senses and build understanding.


Technologien kommen mittlerweile in fast jedem Lebensbereich zum Einsatz. Mittlerweile muss der Mensch sehr bewusst das Smartphone zur Seite legen, um sich zumindest temporär eine geistige Pause von der Informationsflut, der man durch die Digitalisierung ausgesetzt ist, zu verhängen. In diesem Beitrag wollen wir genauer betrachten, welchen Zweck der Einsatz von digitalen Systemen im Bildungswesen erfüllt und inwiefern unsere Wahrnehmungskanäle auch im künstlerischen Bereich damit angesprochen werden.

Zuerst zum Bildungswesen: Wie der Begriff e-learning vermuten lässt, macht auch der Einsatz von Technologien vor dem Wissenstranfer keinen Halt. Hier werden hier Technologien genutzt, um Lehrinhalte zu vermitteln. Die Möglichkeiten dies zu tun sind schier unbegrenzt. Im Wesentlichen liegt der Sinn darin mit neuen technologischen Methoden und Methodiken Wissen erlebbarer zu machen. Diese Technologien sollen bewährte Vermittlungsmethoden ergänzen, gar erweitern. Sie bieten dem Konsumenten die Möglichkeit sich orts- und zeitunabhängig und im eigenen Tempo Wissen anzueignen oder zu vertiefen.

Ähnlich verhält es sich bei Technologien in der Kunst- und Kulturvermittlung. Verschiedenste Technologien sollen dem Museumsbesucher neue Eindrücke gewähren, Werke zum Leben erwecken, Hintergrundinformationen liefern oder zumindest erlebbarer machen. Sie bringen Sinnlichkeit in die Wahrnehmung, indem sie mehrere Sinne ansprechen.

Wenn wir nun die auditive Wahrnehmung genauer betrachten, kann als beispielhafter Klassiker der technik-unterstützen Kunstvermittlung der „Audioguide“ als hörbegleiteter Museumsrundgang herangezogen werden. Mittels einem kleinem, länglichen Gerät werden durch Eingabe einfacher Zahlenkombinationen bei Ausstellungen bestimmte Objekte näher erklärt. Der/die BesucherIn bewegt sich in seinem persönlichen, akustischen Universum im Strom der anderen Besucher. Gemeinsam und doch für sich. Sprachbarrieren werden überwunden, da es diese Geräte meist in den geläufigen Sprachen gibt.

Technology is now used in almost every area of life. In the midst of this, people have to very consciously put their smartphones aside in order to give themselves at least a temporary mental break from the flood of information to which they are exposed through digitalisation. In this article, we want to take a closer look at the purpose of the use of digital systems in education and the extent to which our channels of perception are also addressed by them in the artistic field.

First, let’s look at education: As the term e-learning suggests, the use of technology does not stop at the transfer of knowledge. Here, technologies are used to convey teaching content. The possibilities for doing this are almost unlimited. Essentially, the point is to make knowledge more tangible with new technological methods and methodologies. These technologies are meant to complement, even expand on, tried and tested teaching methods. They offer consumers the opportunity to acquire or deepen knowledge at their own pace, independent of time and place.

The situation is similar with technology in art and culture education. A wide variety of technologies are designed to give museum visitors new experiences, bring works to life, provide background information or at least make them more tangible. They bring sensuality to perception by appealing to several senses.

If we now take a closer look at auditory perception, a classic example of technology-supported art education is the „audioguide“, an audio-guided tour of a museum. By means of a small, elongated device, certain objects are explained in more detail at exhibitions by entering simple number combinations. The visitor moves in his/her personal, acoustic universe in the stream of other visitors. Together and yet alone. Language barriers are overcome, as these devices are usually available in the most common languages.


Use-case: Rundgang in der Hofburg durch die Silberkammer, die Kaiserappartments und das Sisi Museum.

Use-case: Tour of the Hofburg through the Imperial Silver Collection, the Imperial

https://www.imperialtickets.com/hofburg-wien/hofburg-wien-eintrittsticket/42?gclid=CjwKCAjwh7H7BRBBEiwAPXjadoutF-47VdbV8afWCjx36GxyjtvicT-gijcSAhh5AnKu9p2Nb3h6OhoCqBUQAvD_BwE


Weiterer use-case: Sonic Views des Kunsthaus Bregenz | Kunst im Kopf – Bilder zum Hören

Another use-case: Sonic Views of the Kunsthaus Bregenz | Art in the head – pictures to listen to

So beschreibt das Kunsthaus Bregenz seine Hörreihe, die publiziert wurde von Direktor Thomas D. Trummer und während des Lockdowns im ORF lief. Ein wunderbares Hörerlebnis. Thomas D. Trummer greift in seinen Betrachtungen Gedanken zu dem Zeitpunkt passenden Situation auf und entdeckt Bezüge dazu in den thematisierten Werken. Zum Nachhören sind sie auch auf Youtube und der Kunshausseite zu finden.

This is how the Kunsthaus Bregenz describes its audio series, published by director Thomas D. Trummer and broadcast on ORF during the lockdown. A wonderful listening experience. In his reflections, Thomas D. Trummer picks up thoughts on the situation that was appropriate at the time and discovers references to them in the works on the theme. You can listen to them on Youtube and on the Kunshaus website.

www.kunsthaus-bregenz.at

https://www.youtube.com/playlist?list=PLuatjvpEjntWHo40A3TigJB45QyVR_gJK


Kombinationen der Sinne: Artivive – Technologie, die Kunst lebendig macht.

Combinations of the senses: Artivive – technology that brings art to life.

Artivive entwickelte eine AR Technologie, die den/die BesucherIn in neue Welten eintauchen lässt. Allein ein Handy genügt, mit diesem man ein Bild scannt, um neue Welten zu öffnen. Animierte Filme in Kombination mit Hör- und Klangeinspielungen erwecken die Kunst zum Leben. Ausstellungen u.a. im Belvedere und der Albertina werden durch die Technologie bereichert.

Zusätzlich bieten die Innovatoren ein einfaches Autorentool, das es einem Künstler oder einer Künstlerin ermöglicht, die eigenen Werke mit dieser Technologie zu ergänzen. Die Technologie lädt also nicht zum Kunstkonsum ein, sondern auch zur Kunstproduktion.

Artivive developed an AR technology that allows visitors to immerse themselves in new worlds. A smartphone is all that is needed to scan an image and open up new worlds. Animated films in combination with audio and sound recordings bring the art to life. Exhibitions at the Belvedere and the Albertina, among others, are enriched by this technology.

In addition, the innovators offer a simple authoring tool that enables an artist to supplement his or her own works with this technology. The technology thus invites not only the consumption of art, but also the production of art.

https://artivive.com/


Iart AG – Medienarchitektur

Die iart AG ist ein Unternehmen mit Sitz in Basel. Der Umfang und die Vielfältigkeit sind so groß, dass eine einfache Beschreibung der Tätigkeiten unmöglich scheint.

Das Spektrum reicht von animierten Büchern für eine Paul Gaugin Ausstellung im Fondation Beyerle in Basel bis hin zur aktiven Mitgestaltung der Mercedes Benz Museums in Stuttgart. Allein dieses Projekt berührt alle Sinne, laut eigenen Angaben.

Ein Guide-System, Grossprojektionen, Duft-, Klang- und Lichtinstallationen, Filme und Rennfahrtsimulatoren tragen zur Inhaltsvermittlung und Inszenierung der Ausstellung bei. Zwei der Highlights sind die von den Aufzugskabinen aus projizierten Filme aus der Geschichte von Mercedes-Benz und der Medienring zu Mercedes-Benz-Wagen in Gebrauch an ihren Originalorten auf der ganzen Welt.“

iart AG is a company based in Basel. Its scope and diversity are so great that a simple description of its activities seems impossible.

The spectrum ranges from animated books for a Paul Gaugin exhibition at the Fondation Beyerle in Basel to actively helping to design the Mercedes Benz Museum in Stuttgart. This project alone touches all the senses, according to his own statement.

„A guide system, large-scale projections, scent, sound and light installations, films and racing simulators all contribute to conveying the content and staging the exhibition. Two of the highlights are the films from the history of Mercedes-Benz projected from the lift cars and the media ring on Mercedes-Benz cars in use at their original locations around the world.“

https://iart.ch/


Was Corona gezeigt hat und zeigt:

Schnelle Hilfe:

In Zeiten des Lockdowns konnte die Kunstvermittlung nur durch technologische Lösung angeboten werden. In dieser Zeit sozialer Isolation wurde Kunstvermittlung vor ähnliche Herausforderungen gestellt wie die Wissensvermittlung. Wie kann man Kunst und Kultur an Menschen vermitteln, die von den Objekten entkoppelt sind, räumlich und auch sozial? Neue Wege wurden begangen und Versuche gestartet ein „neues Normal“ zu etablieren. Ein Ziel war Menschen weiterhin mit Kunst und Kultur zu berühren, ihnen auch Halt zu geben und darüber hinaus, natürlich und nicht zu vergessen, neue Einkommenswege zu erschließen.

Um diese Bemühungen, speziell von Museen, anzuerkennen, wurde ein Award ins Leben gerufen, der digitale Kunstvermittlung und Kunsterlebnisse honorieren möchte.

 

What Corona has shown and is showing:
Quick help:

In times of lockdown, art education could only be offered through technological solutions. In this time of social isolation, art education was faced with similar challenges as knowledge education. How can art and culture be communicated to people who are decoupled from the objects, spatially and also socially? New paths were taken and attempts were made to establish a „new normal“. One goal was to continue to touch people with art and culture, to give them a foothold and, of course and not to be forgotten, to open up new sources of income.

To recognise these efforts, especially those of museums, an award was created to honour digital art education and art experiences.

https://digamus-award.de/

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Cornelia Funovich und Charlotte Leschanowsky sind Expertinnen für Wissenstransfer im digitalen Raum.
www.ipcenter.at

Cornelia Funovich ist in dieser Rolle auch für alle e-learning Themen im ipcenter verantwortlich.